Ötztaler Radmarathon 238KM/5500HM

 Der Wecker klingelt um 04:45 Uhr und der erste Blick geht sofort aus dem Fenster, entgegen der Vorhersage zum Glück kein Regen.

Die Wetterexperten hatten für den Start Dauerregen angekündigt, das war auch der Grund warum ich kaum schlafen konnte….

Um 05:15 Uhr stand das Frühstück bereit und kurze Zeit später waren wir im Rennoutfit in Richtung Start unterwegs.

Mit Gordon Uebing und Andy Vierling hatte ich mich dann in der Mitte des Feldes aufgestellt, die Atmosphäre war einfach unbeschreiblich, Gänsehaut Feeling pur. Ich hatte gut und viel trainiert, nur ankommen war nicht das Ziel.

Alles geben, aber nicht "verzocken".

Andy Hosinner, Dr. Arne Kersting und Thorsten.Larschow waren auch dabei. Zusammen hatten wir eine Woche zuvor in Hamburg auf der 155 KM Strecke die Teamwertung gewonnen, das war für uns ein riesen Erfolg.

Dann war es endlich so weit und der Startschuss für 4000 Fahrer, pünktlich um 06:45 Uhr. Die ersten 32 Kilometer ging es Bergab und schon hier habe ich mich ein bisschen geärgert, dass wir nicht weiter vorne starten konnten.

Bis nach Ötz hatten wir schon einige Minuten zur Spitze verloren, dann folgte der erste Aufstieg des Tages, hoch zum Kühtai.

18 Kilometer und 1200 Höhenmeter mit bis zu 18 % Steigung, das war schon mal eine Hausnummer.

MitØ13,19 Km/h war ich nach 1:14 Std. oben am Kühtai, nur noch 3 Pässe.

Mit 90 Km/h ging es dann auf die Abfahrt, nur Vollgas, leider geil (-:

Dann habe sehe ich meinen Kumpel Andy Hosinner vor mir, zusammen in einer guten Gruppe sind wir dann den Brenner hochgefahren, nicht ganz so steil, aber dafür mit viel Tempo. Nur noch 2 Pässe und ich war noch richtig gut drauf, keine Probleme mit den Beinen.

Mit Ø 17,23 Km/h hoch zum Jaufenpass und dann fährt Jan Ullrich direkt vor mir und wie schon am Vortag auf unserer Trainingsrunde war er richtig gut drauf, wir sind dann zusammen den Jaufenpass hochgefahren, seine Worte haben mich sehr motiviert.

Die Abfahrt war sehr kurz, aber ich konnte mich ein bisschen erholen, immer wieder essen und trinken.

Auch wenn man keinen Hunger hat, der Körper benötigt bei dem Tempo jede Stunde ca 1 Riegel.

Dann war es Zeit für den letzten Anstieg, das Timmelsjoch....

Alle hatten im Vorfeld von den Qualen am Timmelsjoch berichtet und vielleicht hatte ich mich deswegen am Anfang so sehr zurückgehalten.

38 Kilometer und 1800 Höhenmeter am Stück, ab 2000M mussten alle Fahrer gegen den starken Wind und Hagel ankämpfen. Der Wind war teilweise so stark, dass ich fast nicht mehr vorwärtskam, aber absteigen wollte ich auf keinen Fall.

Mit Ø 14 Km/h war ich dann nach 2:14 Std. oben am Timmelsjoch und dann fast nur noch Bergab bis ins Ziel.

Nach 9:06 Std war ich dann überglücklich und zufrieden im Ziel, die Stimmung war noch besser als am frühen Morgen und ganz Sölden war am Feiern.

Wenn ich einen Startplatz bekomme, bin ich 2013 wieder am Start und das Ziel ist dann 8:50 Std







Am Vortag noch ein paar Meter mit Ulle gefahren, für mich war es eine Ehre.

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